Rohrdommel im Venner Moor

Mitte Dezember des vergangenen Jahres (2010) habe ich zusammen mit einem Freund eine Exkursion zum Dümmer gemacht mit einem kleinen Abstecher auf der Rückfahrt durch das Venner Moor (nördlich von Osnabrück).
Es herrschte trübes, nasskaltes und windiges Wetter und wir hatten eigentlich nicht damit gerechnet, dort etwas Interessantes zu entdecken, bis plötzlich direkt neben unserem Auto eine Rohrdommel auftauchte.
Sie tat uns dann auch noch den gefallen, ihre Route zwecks Nahrungssuche parallel zu dem mit dem Auto befahrbaren Weg verlaufen zu lassen. So ein Glück hat man nur ganz selten und wir waren dementsprechend angespannt.
Die Rohrdommel nahm zwar kurzzeitig immer mal wieder die sogenannte „Pfahlstellung“ ein, ließ sich aber durch unsere Anwesenheit (im Auto) nicht von der Futtersuche abhalten.
Bei der „Pfahlstellung“ schwankt die Rohrdommel häufig mit nach oben gerichtetem Kopf und Schnabel wie die sie umgebende Vegetation (in der Regel Schilf) im Wind, ihre Längsstreifen wirken dabei wie einzelne Halme. Dabei sind dir Rohrdommeln für Feinde nur schwer zu entdecken.

Die Fläche, auf der wir die Rohrdommel antrafen, ist nicht unbedingt typisch für ein Moor. Sie ist vor einiger Zeit abgetorft, aber noch nicht wieder vernässt worden, da in der direkten Umgebung noch weiter Torf abgebaut wird. Auf dieser relativ trockenen Fläche siedeln Pflanzen wie diverse Seggen, aber auch Birken und Weiden. Es ist also eigentlich auch kein optimales Biotop für Rohrdommeln.

Gefilmt habe ich die Rohrdommel aus dem Autofenster heraus mit einer Canon 7D und einem 4/500mm Canon-Objektiv. Leider gehört dieses Traumobjektiv nicht mir, sondern meinem Begleiter.
Das Arbeiten mit diesem Objektiv macht einfach nur Spaß und die Abbildungsleistung ist einfach enorm, auch in Verbindung mit dem 1,4fach Konverter von Canon, der bei einigen Szenen im nachfolgenden Video zum Einsatz kam.
Befestig wurde das Objektiv mit einem 501 Stativkopf von Manfrotto an einem Eigenbau-Fensterstativ.

Noch kurz ein paar Worte zum Fokussieren. Der Autofokus versagt bei solchen Aufnahmen total, da sich immer Pflanzenteile im Bild bewegen oder auch das Motiv überlagern, die den Autofokus irritieren und ein präzises Fokussieren auf ein Auge des Tieres verhindern. Man kann also nur manuell fokussieren, was aber auch nicht so einfach ist. Es erfordert schon einiges an Übung, um immer in die richtige Richtung zu fokussieren, ohne erst überlegen zu müssen, in welche Richtung man drehen muss.

 


 

 


 


Ein Blick auf die Kamera mit Objektiv und selbstgebasteltem Fensterstativ, im Hintergrund erkennt man frisch abgetorfte Flächen des Venner Moores.