Adapter mit ND Filter

Beim Filmen halte ich es eigentlich immer so, dass ich den Shutter, also die belichtungszeit eines jeden Frames, auf 1/50 einstelle, solange ich mit 25 frames pro Sekunde filme. Dadurch werden Bewegungsabläufe in den meisten Fällen so dargestellt, wie das menschliche Auge es gewohnt ist Bewegungen zu sehen.
Beim Filmen stößt man dann aber schon mal an Grenzen, wenn z.B. die Sonne kräftig scheint und man entsprechend abblenden muss, um nicht überzubelichten. Ganz schwierig wird es dann, wenn man ein Objekt vor dem Hintergrund freistellen möchte und dazu die Blende weit öffnen muss. Da helfen dann nur noch ND Filter, die in der Regel vor das Objektiv geschraubt werden. Da ich aber diverse Objektive mit unterschiedlichen Durchmessern der Frontlinsen habe, ich ehrlich gesagt auch keine große Lust habe die Filter immer sorgfältige zu verstauen und bei Bedarf anzuschrauben und gute ND Filter zudem sehr teuer sind, habe ich nach einer Alternative gesucht.
Diese habe ich dann letztendlich in einem Adapter mit eingebautem ND Filter von Fotodiox gefunden, und zwar den Vizelex ND Throttle Lens Mount Adapter
von dem englischen Fotozubehörhersteller Fotodiox.
Hiermit können alle Canon EF und EFs Objektive an Kamers mit dem Sony E-Mount adaptiert werden.
Mittlerweile habe ich mir einen 2. Adater zugelegt, um auch Canon FD Objektive nutzen zu können.
In dem Adapter ist ein variabler ND-Filter eingebaut, der die einfallende Lichtmenge um eine bis zehn Blendenstufen drosseln kann.



Hier ist die Sany A6300 mit dem Vizelex ND Throttle Lens Mount Adapter an einem Nikon ED AI 4,5/50-300mm
(Adaptiert von Nikon auf Canon EF).


Der Vizelex Adapter im Ausschnitt. Der blaue Ring ist der Einstellring für den ND Filter.

Nachdem ich den Adapter erhalten hatte stand erstmals nur schlechtes Wetter ohne Sonne auf der Tagesordnung. Also musste ich ein paar Tage warten, bis es kalt wurde und die Sonne kräftig schien, denn bei schlechtem Licht benötigt man in der Regel keinen ND Filter. Ich bin bislang in den meisten Fällen auch ohne ND Filter ausgekommen, denn ich habe keine Skrupel bei den von mir verwendeten Objektiven weit abzublenden. Beugungsartefakte konnte ich dadurch eigentlich noch nie beobachten. Aber wie schon geschrieben, ich nutze nur Vollformat Objektive, bei anderen Objektiven, die für Crop-Kameras gerechnet wurden, kann das ganz anders aussehen.
Das Abblenden hat nun aber mal den Nachteil einer großen Schärfentiefe, was aber nicht immer gewünscht wird. Auch im Naturfilm nicht, denn auch hier muss nicht immer alles scharf abgebildet werden, denn mit dem ziehen der Schärfe während der Aufnahme können interessante Effekte erzielt werden.

Um einfach mal zu Testen ging es beim ersten Sonnenschein ins Moor, wobei wirklich nur der Test im Vordergrund stand und keine qualitativ hochwertigen Filmaufnahmen.
Was dabei herauskam ist im folgenden Video zu sehen. Bei den meisten Aufnahmen wurde am Objektiv die offene Blende gewählt (also in diesem Fall 4,5) und die Belichtung mittels des variablen ND Filters richtig eingestellt.
Beim Betrachten dieser Aufnahmen muss berücksichtigt werden, dass sie teilweise bei vollem Gegenlicht in heller (frostiger) Umgebung zustande gekommen sind, also Bedingungen, unter denen ohne ND-Filter vermutlich gar keine korrekte Belichtung zustande gekommen wäre, da alles auch bei Blende 22 oder noch kleiner überbelichte gewesen wäre.
Am Ende des Videos sind noch 3 Clips eingefügt, die bei sehr schlechtem dunklem Wetter gemacht worden sind. Auch der allerletzte Clip vom Mond wurde mit dem Adapter gemacht, wobei dieser sogar weit zugedreht wurde, um eine richtige Belichtung des Mondes bei offener Blende zu erzielen.
Bei diesen letzten Aufnahmen wollte ich einfach mal testen, ob der Adapter immer an der Kamera belassen werden kann. Bislang bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass dieses durchaus möglich ist.
Weitere Tests werden in Kürze folgen, wobei es um die Abbildungsleistung und Farbverschiebungen gehen soll.

Einen weiteren Vorteil bietet dieser Adapter noch zusätzlich, er verhindert beim Objektivwechsel das Verschmutzen des Sensors, weil sich der ND Filter ja schützend vor dem Sensor befindet. Das Verschmutzen des Sensors ist bei der A6300 ein großes Problem, denn beim Objektivwechsel wird der Schmutz scheinbar nur so angesogen.

 

 

Es gibt mittlerweile von Fotodiox auch wohl einen ND-Adapter mit elektrischer Übertragung. Da ich aber eh nur manuelle Objektive an dem Adapter nutze, habe ich diesen noch nicht getestet.